Dieses Jahr wurde das Pfingstlager auf Christi-Himmelfahrt vorverlegt.
Zum Glück spielte das Wetter mit, denn es sollte zum Kanufahren an die Lahn gehen.
Mit dem Zug fuhren wir am Mittwochnachmittag zum Naturzeltplatz in Leun direkt an der Lahn.
Auf dem Weg vom Bahnhof hatten wir Gelegenheit etwas von dem Städtchen und dem Fluss zu sehen. Am Zeltplatz selbst war das einzige, was auf den Zeltplatz hinwies, ein weißer Container auf einem kleinen Hügel.
Laut Karte sollte unser Platz hier sein. Nach einem Telefonat und etwas Wartezeit kam auch der Platzwart und erklärte, wo wir unsere Zelte aufbauen sollten und wo später die Gruppe des THW hinkäme. Hier, nur etwa 10 Meter von der Lahn entfernt, war für die nächsten drei Nächte unser Zuhause.
Der Container entpuppte sich als das Toilettenhäuschen. Der ihn umgebenden Hügel gab zudem eine gute Spiel- und Liegefläche ab.
Abends gab es Lagerfeuer und am nächsten Tag eine Schnitzeljagd, um die weitere Umgebung zu erkunden. Nachmittags war es so heiß, dass sich alle ins kühle Nass der Lahn sehnten. Dazu zogen wir los und suchten eine geeignete Stelle zum Schwimmen. Ein paar hundert Meter stromauf sollte es eine Kieselstein-Bank geben. Diese war jedoch durch den hohen Wasserstand und den Bewuchs nur sehr schwer zu erreichen. Etwas weiter gab es jedoch eine Treppe, auf der man gut das steile Ufer hinab gehen konnte.
Das Wasser war eiskalt und die Strömung relativ stark. Dagegen anzuschwimmen machte viel weniger Sinn, als sich treiben zu lassen. Wir schwammen und trieben von Steinbank zu Steinbank um dort auf den Rest der Gruppe zu warten. Manchem war das Wasser so kalt, dass er vorsichtig über eine Kuh Weide abkürzen wollte.
Diese Route wurde noch öfter absolviert. Immer, wenn die Luft so warm war, dass das kalte Wasser verlockender war. Wem das noch nicht reichte, der powerte sich beim Rugby aus.
Am Samstag kamen unsere Boote und wir fuhren in 3er und 4er Kanus bis Weilburg. Die Sonne stand dabei senkrecht und wolkenlos über uns. Ein Traumwetter. Nur leider gab es mitten auf dem Fluss keinen Schatten. Daher hieß es eincremen und (nasse) Kopfbedeckung tragen. So ausgestattet müssen wir ausgesehen haben wie Piraten.
In Weilburg schlugen wir unsere Zelte für die Nacht auf. Da trat Eva in einen alten Nagel, der noch in einem kleinen Stück Holz steckte. Das war wohl ein Überbleibsel von älterem Brennholz und lag gut getarnt in der Wiese.
Durch die brutale Sonne ging es auch so manch anderem in dieser Nacht nicht gut.
Noch ein Tag sonniges Kanu-Fahren, dann ging es in Runkel mit dem Zug heimwärts.
Was für ein sonniges Abenteuer!