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Sommerlager der Pfadfinderstufe

23.10.2018 ganztägig
Pfadfinder

Berge, Meer und ausgezeichnetes Essen – kein Wunder, dass sich die Beueler Pfadfinderrunde Korsika als Ziel für ihr Sommerlager ausgesucht hat.

Doch bevor es losging, wurde fleißig Geld für die Fahrt gesammelt.
Dazu veranstalteten die Pfadis (14 - 16 Jahre) einen Kuchenvorkauf in Schwarzrheindorf, halfen beim Bonntriathlon, gestalteten einen Escaperoom auf dem Beueler Pfarrfest und verkauften auf dem Bonner Flohmarkt.

Der Umwelt zu Liebe haben wir uns gegen das Flugzeug und für den kostspieligeren Weg mit dem Zug von Siegburg über Mannheim und Mailand nach Genua entschieden. Von dort setzte unsere Gruppe dann mit der Nachtfähre nach Bastia über. Geschlafen wurde mit Isomatte und Schlafsack auf dem Flur.

Für die erste Übernachtung auf der Insel schlagen wir unsere Zelte in Moriani auf und erleben sogleich unser erstes korsisches Gewitter. Nicht ganz trocken, aber gut gelaunt, beginnt unsere junge Gruppe am folgenden Tag ihre Wanderung. Geplant ist es innerhalb von zwei Wochen den Mare a Mare Nord bis Corse zu gehen. Die erste Etappe führt uns nach Pied Alesani und beschert uns einen neuen Begleiter namens Maya.
Maya ist ein Hund, der uns von Moriani an folgt und sich nicht vertreiben lässt.
In dem Bergdorf Pied Alesani dürfen wir unsere Zelte kostenlos im Garten einer Herberge aufschlagen. Dort findet am selben Abend ein kleines Fest statt, so dass wir zu korsischer Livemusik erschöpft und glücklich einschlafen. Am nächsten Tag müssen wir feststellen, dass wir auf dem Weg nur sehr selten kostengünstig einkaufen können. So beschließen wir, dass ein Leiter zurück nach Moriani geht, um dort einzukaufen, während der Rest der Gruppe sich zum nächsten Etappenziel, dem Dörfchen Pianellu aufmacht.
Der Weg führt durch märchenhafte Wälder mit uralten Kastanienbäumen hinauf auf einen windigen Bergkamm, von wo wir eine traumhafte Aussicht über das Tal genießen.

Am Abend trifft sich dann die erschöpfte Pfadigruppe und der zurückgelaufene Leiter in Pianellu wieder. Die Dame, welcher der Hund Maya gehörte war so nett den gesamten Einkauf von Moriani an das Etappenziel zu fahren, wo sich dann auch ihr entlaufenes Haustier einsammeln konnte. Unsere Zelte schlagen wir auf einer kleinen Wiese zwischen der alten Dorfkirche und dem Friedhof auf. Doch letztlich schlafen wir alle im Freien unter einem beeindruckenden Sternenhimmel, wie man ihn in der Stadt niemals zu sehen bekommt.

Nach einer sternschnuppenreichen Nacht lassen wir die Wanderung Revue passieren und entscheiden, dass wir den ursprünglich geplanten Weg verlassen, da die Etappen zu schwierig werden – Schließlich tragen wir all unser Gepäck mitsamt Zelten, Kochern und Verpflegung für mehrere Tage auf unseren Rücken. Anstatt weiter nach Westen zur Stadt Corse zu gehen, beschließen wir gen Süden zu wandern. Abseits des touristisch erschlossenen Wanderweges Mare a Mare Nord, sind die meisten Pfade zu gewuchert und nur Einheimischen bekannt, so dass wir zunehmend über Landstraßen wandern. Die Aussicht bleibt jedoch beeindruckend.

Wie auch zuvor werden wir an den beiden folgenden Etappenzielen Pietra di Verde und Chiatra von den Dorfbewohnern herzlich aufgenommen und dürfen auf dem Dorfplatz vor der Kirche bzw. vor einem Kloster schlafen – Shuttleservice auf Geländewagen inklusive. Man erklärt uns, dass sich hier nur äußerst selten Nichtfranzosen hin verirren. Wir bekommen sogar Gemüse frisch aus dem Garten der Dorfkneipenbesitzerin geschenkt, mit welchem wir unser Abendessen verfeinern. Gekocht wird natürlich auf Spirituskochern.

In besagter Dorfkneipe erfreuen sich die Leiter abends noch an korsischen Gesängen, die traditionell mehrstimmig und nur von Männern gesungen werden. Später organisiert die Dorfjugend dann noch eine exklusive Führung durch das malerische Örtchen. Verzaubert von der Natur und den herzlichen Menschen in den Bergen schlagen wir unseren Weg zurück zum Meer ein. Ab jetzt führt der Pfad nur noch bergab.

Die nächsten Tage bestehen dann hauptsächlich aus Sonnen, Planschen im Meer und Essen - Ein angenehmer Kontrast zu dem kräftezehrenden Wandern. Zwischendurch bauen die Pfadis mal eben die vermutlich größte Sandburg die Korsikas Küsten je gesehen haben und legen ihr Pfadfinderversprechen ab – natürlich im Schein der selbstgemachten Fackeln und im Meer stehend.

Auch unternehmen wir einen kleinen Ausflug mit dem einzigen Zug Korsikas nach Corte, einer wunderschönen Stadt inmitten der Berge.

So sind die zwei Wochen schließlich wie im Flug vergangen und wir begeben uns nach einem entspannten Tag in Bastia abermals auf die Nachtfähre.
In Erinnerung bleibt uns eine atemberaubende Natur und wunderbar gastfreundliche Menschen, die Pfadfindern immer einen Schlafplatz vermitteln.